Kulturraum NRW


Schauspiel

Heinrich von Kleist. Lizenz: PD. Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Heinrich_von_Kleist2.jpg.

Laurent Chétouane dramatisiert Kleists Erdbeben in Chili in der Kölner Halle Kalk nicht

Heilige Ruchlosigkeit

Der in Frankreich geborene, seit Jahren in Deutschland inszenierende Regisseur Laurent Chétouane verweigert in Köln eine Dramatisierung von Kleists Erdbebennovelle und bringt dafür einen reduzierten Werkzeugkasten seiner theatralischen Verfremdungsstrategien mitbei. Die für ihn ungewöhnlich behutsame Annäherung an den Text fordert ein erhebliches Maß an Konzentration und ein Übermaß an Geduld vom Publikum. [mehr]

Andrea Breth inszeniert Isaak Babels Marija in Düsseldorf

Nach dem Aufstand

Im Schauspielhaus Düsseldorf hält Andrea Breth Isaak Babels 1935 geschriebenes Revolutions- und Elendspanorama Marija in historisierender Distanz, lässt keine Illusionen über die Revolution und die Menschen aufkommen und findet damit beim Düsseldorfer Premierenpublikum sehr freundliche Aufnahme. [mehr]

Demokratie in Abendstunden und Kein Licht in Köln

„Wir haben euch was mitgebracht“

Ein Abend mit gleich zwei Uraufführungen ist das. Vor der Pause verhandelt eine zweistündige Collage aus Texten von Beuys, Cage, Goetz und anderen die Demokratie, die Revolution, die Gewalt und natürlich die Kunst im Setting einer Orchesterprobe („Demokratie in Abendstunden“). Nach der Pause folgt der knapp einstündige Versuch, Elfriede Jelineks jüngsten Theatertext, eine Dekonstruktion des Redens über Fukushima, ins Konkrete zu choreographieren („Kein Licht.“). [mehr]

Johannes Schütz inszeniert Racines Phädra in Köln

Mit Schiller und Spitzhacke

Johannes Schütz inszeniert Jean Racines Phädra in der Kölner Halle Kalk als straightes Schauspielertheater, ohne viel Schnickschnack, aber in der falschen Übersetzung und über weite Strecken seltsam unkörperlich. [mehr]

Die Theatersaison 2011/2012 in der Rheinprovinz II

Bonn, Koblenz, Trier und Aachen

Im Süden der Rheinprovinz muss gespart werden, feiert man Einweihung, sieht den großen Einzelnen im Aufstand und sich selbst ans Ziel gekommen: Ein Überblick über die Spielzeit­planungen 2011/2012. [mehr]

Die Theatersaison 2011/2012 in der Rheinprovinz

Düsseldorf, Leverkusen und Köln

In der Spielzeit 2011/2012 versucht die neue Intendanz in Düsseldorf, die Weltstadt am Rhein mit etwas Internationalität zu pimpen. Unterdessen suchen in Leverkusen Kenianer nach einem Job und Claus Peymann nach einer Hose. In der Domstadt am Rhein hat man vielleicht Chinesen zu Gast, bevor man getrennte Wege geht: in die Kölner Nordstadt und später nach Hamburg. [mehr]

Bert Brechts und Kurt Weills Dreigroschenoper in Köln

Anstatt daß, wollen sie Spaß

Am Schauspielhaus Köln legt Nicolas Stemann seine Hannoveraner Inszenierung (2002) der Dreigroschenoper neu auf und mobilisiert das theatralische Potential des Stücks gegen eine museale Aufführungspraxis. [mehr]

Gerhard Weber inszeniert Shakespeares Sturm in Trier

Die Tempestade

Der Trierer Intendant Gerhard Weber bringt in einem sympathischen internationalen Kooperationsprojekt einen dreisprachigen, sehr sinnlichen Sturm auf die Bühne und erkundet die Grenzen einer Utopie der Versöhnung. [mehr]

An den Wassern zu Babel am Theater Aachen

Try measure my pain

Die Aachener Bühne rekonstruiert mit der Szenenfolge „An den Wassern zu Babel“ die alttestamentarische Heilsgeschichte als Geschichte des menschlichen Leidens. Das ist sehr eindrucksvolles Musiktheater und intensives Schauspiel und leider auch ein Lehrstück. [mehr]

Juha Jokelas Fundamentalist im Theater Aachen

Neues aus der christlichen Jugendfreizeit

Anne Lenk inszeniert in der Aachener Kammer die deutschsprachige Erstaufführung des finnischen Erfolgstücks Fundamentalisti (2006). Das mit dem Nordischen Dramatikerpreis ausgezeichnete Kammerspiel erzählt mit allerdings sehr schlichter Moral von menschlichen Verfehlungen und den menschlichen Abgründen des religiösen Fundamentalismus. [mehr]