Schauspiel
Der in Frankreich geborene, seit Jahren in Deutschland inszenierende Regisseur Laurent Chétouane verweigert in Köln eine Dramatisierung von Kleists Erdbebennovelle und bringt dafür einen reduzierten Werkzeugkasten seiner theatralischen Verfremdungsstrategien mitbei. Die für ihn ungewöhnlich behutsame Annäherung an den Text fordert ein erhebliches Maß an Konzentration und ein Übermaß an Geduld vom Publikum. [mehr]
Januar 2012 | Köln, Schauspiel
Im Schauspielhaus Düsseldorf hält Andrea Breth Isaak Babels 1935 geschriebenes Revolutions- und Elendspanorama Marija in historisierender Distanz, lässt keine Illusionen über die Revolution und die Menschen aufkommen und findet damit beim Düsseldorfer Premierenpublikum sehr freundliche Aufnahme. [mehr]
Januar 2012 | Düsseldorf, Schauspiel
Ein Abend mit gleich zwei Uraufführungen ist das. Vor der Pause verhandelt eine zweistündige Collage aus Texten von Beuys, Cage, Goetz und anderen die Demokratie, die Revolution, die Gewalt und natürlich die Kunst im Setting einer Orchesterprobe („Demokratie in Abendstunden“). Nach der Pause folgt der knapp einstündige Versuch, Elfriede Jelineks jüngsten Theatertext, eine Dekonstruktion des Redens über Fukushima, ins Konkrete zu choreographieren („Kein Licht.“). [mehr]
Oktober 2011 | Köln, Schauspiel
Johannes Schütz inszeniert Jean Racines Phädra in der Kölner Halle Kalk als straightes Schauspielertheater, ohne viel Schnickschnack, aber in der falschen Übersetzung und über weite Strecken seltsam unkörperlich. [mehr]
Oktober 2011 | Köln, Schauspiel
Im Süden der Rheinprovinz muss gespart werden, feiert man Einweihung, sieht den großen Einzelnen im Aufstand und sich selbst ans Ziel gekommen: Ein Überblick über die Spielzeitplanungen 2011/2012. [mehr]
August 2011 | Aachen, Berlin, Bonn, Düsseldorf, Koblenz, Oper, Schauspiel, Trier
In der Spielzeit 2011/2012 versucht die neue Intendanz in Düsseldorf, die Weltstadt am Rhein mit etwas Internationalität zu pimpen. Unterdessen suchen in Leverkusen Kenianer nach einem Job und Claus Peymann nach einer Hose. In der Domstadt am Rhein hat man vielleicht Chinesen zu Gast, bevor man getrennte Wege geht: in die Kölner Nordstadt und später nach Hamburg. [mehr]
Juli 2011 | Düsseldorf, Köln, Leverkusen, Oper, Schauspiel
Am Schauspielhaus Köln legt Nicolas Stemann seine Hannoveraner Inszenierung (2002) der Dreigroschenoper neu auf und mobilisiert das theatralische Potential des Stücks gegen eine museale Aufführungspraxis. [mehr]
März 2011 | Köln, Oper, Schauspiel
Der Trierer Intendant Gerhard Weber bringt in einem sympathischen internationalen Kooperationsprojekt einen dreisprachigen, sehr sinnlichen Sturm auf die Bühne und erkundet die Grenzen einer Utopie der Versöhnung. [mehr]
Februar 2011 | Schauspiel, Trier
Die Aachener Bühne rekonstruiert mit der Szenenfolge „An den Wassern zu Babel“ die alttestamentarische Heilsgeschichte als Geschichte des menschlichen Leidens. Das ist sehr eindrucksvolles Musiktheater und intensives Schauspiel und leider auch ein Lehrstück. [mehr]
November 2010 | Aachen, Oper, Schauspiel
Anne Lenk inszeniert in der Aachener Kammer die deutschsprachige Erstaufführung des finnischen Erfolgstücks Fundamentalisti (2006). Das mit dem Nordischen Dramatikerpreis ausgezeichnete Kammerspiel erzählt mit allerdings sehr schlichter Moral von menschlichen Verfehlungen und den menschlichen Abgründen des religiösen Fundamentalismus. [mehr]
November 2010 | Aachen, Schauspiel