Kulturraum NRW

Theater

Anmerkungen, Kritiken und Empfehlungen zu Schauspiel und Musiktheater in NRW und im weiteren europäischen Umland.


Demokratie in Abendstunden und Kein Licht in Köln

„Wir haben euch was mitgebracht“

Ein Abend mit gleich zwei Uraufführungen ist das. Vor der Pause verhandelt eine zweistündige Collage aus Texten von Beuys, Cage, Goetz und anderen die Demokratie, die Revolution, die Gewalt und natürlich die Kunst im Setting einer Orchesterprobe („Demokratie in Abendstunden“). Nach der Pause folgt der knapp einstündige Versuch, Elfriede Jelineks jüngsten Theatertext, eine Dekonstruktion des Redens über Fukushima, ins Konkrete zu choreographieren („Kein Licht.“). [mehr]

Johannes Schütz inszeniert Racines Phädra in Köln

Mit Schiller und Spitzhacke

Johannes Schütz inszeniert Jean Racines Phädra in der Kölner Halle Kalk als straightes Schauspielertheater, ohne viel Schnickschnack, aber in der falschen Übersetzung und über weite Strecken seltsam unkörperlich. [mehr]

Roman Senkls ‚Solange es ein Ziel gibt‘ in Koblenz

„Fragmente / Nichts“

In den Kammerspielen des Theater Koblenz inszeniert Indendant Markus Dietze die Uraufführung von Roman Senkls Szenenpuzzle Solange es ein Ziel gibt und macht daraus eine vorwiegend kurzweilige Montage von Wortwechseln auf dem Gemeinplatz. [mehr]

Die Theatersaison 2011/2012 in der Rheinprovinz II

Bonn, Koblenz, Trier und Aachen

Im Süden der Rheinprovinz muss gespart werden, feiert man Einweihung, sieht den großen Einzelnen im Aufstand und sich selbst ans Ziel gekommen: Ein Überblick über die Spielzeit­planungen 2011/2012. [mehr]

Die Theatersaison 2011/2012 in der Rheinprovinz

Düsseldorf, Leverkusen und Köln

In der Spielzeit 2011/2012 versucht die neue Intendanz in Düsseldorf, die Weltstadt am Rhein mit etwas Internationalität zu pimpen. Unterdessen suchen in Leverkusen Kenianer nach einem Job und Claus Peymann nach einer Hose. In der Domstadt am Rhein hat man vielleicht Chinesen zu Gast, bevor man getrennte Wege geht: in die Kölner Nordstadt und später nach Hamburg. [mehr]

Uraufführung von James MacMillans Clemency in London

Besuch bei den Abrahams

Gastfreundschaft, Vergeltung und Milde sind die Themen von James MacMillans sehr spannender Kammeroper Clemency, die jetzt auf der kleinen Bühne des Linbury Studio Theatre am Covent Garden uraufgeführt wurde. Das Stück nach alttestamentarischer Vorlage hat vor allem eine Schwäche: Es ist mit nur fünfzig Minuten deutlich zu kurz geraten. [mehr]

Philip Glass‘ Oper The Voyage am Theater Trier

Kolumbus und die Frogs

Am Trierer Theater unternimmt Birgit Scherzer die deutsche Erstaufführung von Philip Glass' Oper The Voyage, macht daraus sehr opulentes Musiktheater, nimmt aber das streckenweise reichlich krude Stück dann doch ein Bisschen zu ernst. [mehr]

Bert Brechts und Kurt Weills Dreigroschenoper in Köln

Anstatt daß, wollen sie Spaß

Am Schauspielhaus Köln legt Nicolas Stemann seine Hannoveraner Inszenierung (2002) der Dreigroschenoper neu auf und mobilisiert das theatralische Potential des Stücks gegen eine museale Aufführungspraxis. [mehr]

Gerhard Weber inszeniert Shakespeares Sturm in Trier

Die Tempestade

Der Trierer Intendant Gerhard Weber bringt in einem sympathischen internationalen Kooperationsprojekt einen dreisprachigen, sehr sinnlichen Sturm auf die Bühne und erkundet die Grenzen einer Utopie der Versöhnung. [mehr]

An den Wassern zu Babel am Theater Aachen

Try measure my pain

Die Aachener Bühne rekonstruiert mit der Szenenfolge „An den Wassern zu Babel“ die alttestamentarische Heilsgeschichte als Geschichte des menschlichen Leidens. Das ist sehr eindrucksvolles Musiktheater und intensives Schauspiel und leider auch ein Lehrstück. [mehr]